Rough Vocal Effects geben Sänger:innen einen individuellen, leidenschaftlichen und unverwechselbaren Ausdruck. Dieser ist stark abhängig von der Persönlichkeit des/r Interpreten:in, seines/ihres Energie-Levels und häufig auch vom Musik-Stil/Genre. Effekte müssen zu uns passen und authentisch sein.
Sie einzusetzen ist technisch anspruchsvoll und verlangt von uns ein hohes Maß an Genauigkeit, Energie, Aufmerksamkeit und Geduld. Um Effekte wie Distortion, Grunt oder Effekt-Mischungen gesund einzusetzen, brauchen wir eine stabile Basis und müssen die gewünschten Modes und Klangfarben beherrschen:
Atmung und Stütze = Support
Einstellungen im Stimm-Ansatzrohr (Setting) = Modes, Twang
Kontrolle und Anpassung der Lautstärke, der Klangfarbe
Korrekte Vokalbildung = Zungenposition, Zungenaktivität, Mundöffnung
Körpereinsatz und Energielevel
Observiere dich und vertraue dabei immer deiner eigenen Wahrnehmung!
Nimm dich auf beim Üben und/oder mach dir Notizen: Warum funktioniert es gerade gut und fühlt sich gut an? Oder warum nicht? Was genau habe ich eben gemacht? Welche Signale meldet mir mein Körper? Welche Rolle spielt die heutige Tagesform? Dir dessen gewahr zu sein wird dich spürbar voran bringen.
Je sicherer du die Techniken im muskulären Gedächtnis verankerst, umso leichter wird Singen/Shouten mit Effekten. Du erhältst damit deine Stimme gesund und vermeidest Überanstrengung, Heiserkeit und vor allem Stimm-Ausfälle.
Mehr über CVT und alle Effekte: Complete Vocal Institute und unter Research
Nutze diese Tips für dein Training mit Effekten:
Checke laufend die oben genannten Basis-Punkte
Übe jeden einzelnen Mode für sich, vor allem die für lauten Gesang und kraftvolle Shouts
Achte auf deine Klangfarbe, passe sie evtl. an = eine hellere Klangfarbe macht es oft leichter
Dann erst füge den gewünschte Effekt hinzu = on top
Trainiere mit und ohne diesen Effekt zu singen (on-off), denn er darf nicht unfreiwillig oder zufällig entstehen
Stelle sicher dass du die notwendige Energie hast um mit Effekten zu üben, bzw. zu performen
Kenne die gesunden Grenzen der Stimme, kenne deine stimmlichen Grenzen
Übe regelmässig und bewußt
Übe lieber in kurzen Einheiten, dafür aber mit Konzentration und Genauigkeit
Singen, inbesondere mit Effekten, sollte sich nie unangenehm anfühlen. Falls doch wurde etwas nicht korrekt ausgeführt = korrigiere dich sofort und etabliere das richtige Setting (Support, Twang, Mode, Vokale etc.)
Checke dich über den Spiegel: Kiefer,- und Lippenspannung, Mundstellung, Vokalformung und Support-Aktivität
Bleibe nicht zu statisch, bewege dich auch beim Üben, setze deinen Körper mit ähnlicher Energie ein wie auf der Bühne
Erlaube dir nie mehr als 3 Fehler hintereinander
Funktioniert eine Technik aber spürbar gut und produziert den gewünschten Sound: wiederhole sie mehrmals mit Genauigkeit = das trainert ein positives Muskelgedächtnis
Patricia Rieckhoff
Mobil: +49 (0) 177 40 56 322
patriciarieckhoff@gmx.de